Manchmal da läuft es so, wie man will. Manchmal ist es auch genau umgekehrt. Jetzt war es eine Zeitlang leider genau umgekehrt. Was dabei noch schlimmer ist: Es passiert bei vollem Bewußtsein
Warum es solche Phasen gibt, hab ich noch nicht ergründen können. Manchmal geht es mir einfach mental schlecht, fühle ich mich unter Druck, bin verunsichert und esse hemmunslos aus Frust. Oft aber auch geht es mir so gut, ich habe gerade etwas erledigt oder freudig geschafft – da esse ich dann riesig und hemmungslos quasi als Belohnung.
Die letzten Wochen würde ich eher zu ersterem zählen. In der Früh groß und üppig gefrühstückt (daran ist ja noch nichts schlecht), dann auf in die Firma: Am Weg dorthin beim Industriebäcker noch ein großes gefülltes Baguett mitgenommen – ja, genau: Das Weißmehlflaggschiff mit Schinken, Salami, Butter und Käse und dem Alibi-Salatblatt. Für viele eine Hauptmahlzeit – bei mir grad so ein Zwischenhappen. Denn kaum bin ich mit dem am Schreibtisch fertig, verlocken schon irgendwelche Süßwaren, die bei uns im Verlag den Mitarbeitern zur freien Entnahme zur Verfügung stehen. Manchmal gibt es sowas dann vor dem Mittagessen, zumeist aber erst danach. Begleitet ist das alles noch von einigen Espressi. Über deren Sinn kann man diskutieren, Wasser wäre auf alle Fälle mal besser.
Ab und an muss der Industriebäcker am nachmittag auch noch daran glauben, zumeist ist es dann ein Apfel- oder Topfenrundkuchen. Abends dann noch mein Abendkurs als Ernährungsvorsorgecoach: In der Pause liegen zu Kaffee oder Tee dann diese Billigkeks herum, die ich zum Staunen meiner Mitschülerinnen eher stopfe als esse. Das klingt jetzt komisch, ist aber so. Zumindest die letzten beiden Wochen gestalteten sich so.
Das ich in dieser Zeit auch recht wenig Bewegung machte, tat das seinige dazu. Häufiger Fleischkonsum begleitete das ganze …. und schon fühle ich mich Scheisse. Dieses Wort klingt geschrieben jetzt noch mal so scheisse, ist es aber auch. Denn diese ganze Entwicklung ist von permanentem schlechten Gewissen und laufenden (nicht haltenden) Vorsätzen begleitet: “Das sind aber jetzt die letzten Mannerschnitten”, “Heute nehm ich in der Pause sicher einen Apfel statt den blöden Keks” Haha.
Gut. Irgendwann reichts dann wieder. Und ein Break dieser Verhaltensmuster lässt sich dann unter anderen Lebensumständen leichter umsetzen. Das heisst ich versuchte es an diesem Wochenende. Und es ist ziemlich gut gelungen: Kein Fleisch die letzten 3 Tage. Viel Bewegung: Samstag über 4 Stunden im Wald bergauf und bergab marschiert und am Sonntag dann zweimal jeweils über 70 Minuten schnell durch die Gegend getrabt.
Die Waage ging erstmals wieder ein bisserl runter – nachdem Sie in den letzten beiden Wochen, oder quasi nach Weihnachten wieder massiv nach oben ausgeschlagen hat.
Ich wünsch mir jetzt einfach, daß dieser Break anhaltend ist und ich die Gewohnheiten der letzten 3 Tage auch wieder im real existierenden Wochenalltag umsetzen kann. Kopf hoch – Mund zu!